Schicksalstage für den Euro und den Dollar
Heute Abend ist es soweit: Die langerwartete Zinsentscheidung der Fed fällt. Aller Voraussicht nach wird sie den Leitzins senken. Spannend wird daher der Ausblick sein, den Chairman Jerome Powell gibt: Deutet er weitere Zinssenkungen an? Oder macht er klar, dass nun erstmal eine Pause kommt?
Die Lage ist durchaus knifflig: Zwar lag die Arbeitslosenquote im September mit 4,4 Prozent im historischen Vergleich noch immer auf einem niedrigen Niveau, jedoch macht der Trend die Fed nervös. Denn im Juni, also drei Monate zuvor, lag die Quote noch bei 4,1 Prozent. Der Arbeitsmarkt ist allerdings nicht das einzige Sorgenkind der US-Notenbank: Auch die Inflation verharrt weiterhin auf einem zu hohen Niveau und ist zuletzt weiter angestiegen.
Die zwölf stimmberechtigten Mitglieder der Fed teilen sich daher zunehmend in zwei Lager auf: Ein Lager macht sich mehr Sorgen um den Arbeitsmarkt und möchte daher den Leitzins weiter senken. Das andere Lager ist hingegen beunruhigt über die Inflationsentwicklung und plädiert daher für eine striktere Geldpolitik.
Vermutlich dürfte den Markt am Ende aber wesentlich mehr interessieren, wie der mittelfristige Ausblick ist: Kann die Fed ihre Unabhängigkeit bewahren oder nicht? Zweifel daran werden den Dollar und die langfristigen Zinsen wesentlich mehr beeinflussen als ein Zinsschritt mehr oder weniger.
Bald werden wir mehr wissen. Meine Analyse folgt dann am Donnerstag,
Mein Thema, über das ich heute ausführlicher schreiben möchte, hat weniger mit Zinsen, aber auch mit Euro und Dollar zu tun. Denn ich möchte einmal die gerade herrschende Diskussion um die Verwendung der eingefrorenen Gelder der russischen Zentralbank um einen etwas anderen Aspekt ergänzen.